PAUL SPITTLER
Inszenierung | Theater | Lehre
DAS HÖSCHEN DER BARONESSE
Ein intimer Theaterfilm
Uraufführung
Premiere am 15. Dezember 2021
Hamakom / Theater Nestroyhof
Die Geister des Theaters laden Kamera und Publikum ein, sie auf eine Reise in das Nestroyhof Theater der Jahrhundertwende zu begleiten - welches sich von 1904 bis 1919 "Intimes Theater" nannte. Wir wohnen einer Vorstellung des hier 1911 auf dem Spielplan stehenden Lustspiels "Das Höschen der Baroness" bei und begegnen nebenher in den Kellergewölben der einstigen "Sphinx Bar", in den Garderoben, Gängen und Winkeln des Theaters einer illustren Gesellschaft von Zeitgenoss:innen: den omnipräsenten Männern der Stunde Sigmund Freud, Karl Kraus, dem umstrittenen Selbstmörder Otto Weininger, Stefan Zweig und August Strindberg; den Vorkämpferinnen für die Frauenrechte Rosa Mayreder und Auguste Fickert, den Schriftstellerinnen Else Jerusalem, Irma von Troll und Grete Meisel-Hess. Sie alle beschäftigt im Wien des beginnenden 20. Jahrhunderts vor allem eines: Wie verhalten sich Mann und Frau zueinander? Wie lassen sich tradierte (sexuelle) Moralvorstellungen erhalten - oder endlich überwinden? Und wie kann es sein, dass wir über 100 Jahre später noch immer um Gleichberechtigung kämpfen müssen?
Es spielen: Sebastian Pass, Nadine Quittner, Martina Spitzer
Inszenierung & Konzept: Paul Spittler
Kamera & Schnitt: Petra Zöpnek
Ausstattung & Kostüme: Alina Amman
Musik: Karl Stirner
Ton & Tongestaltung: Sebastian Seidl
Licht: Edgar Aichinger
Technische Leitung: Vladislav Tchapanov
Dramaturgische Begleitung: Veronika Maurer
PRESSESTIMMEN
"Historische Begebenheiten aus der Geschichte des zweiten Bezirks und der Vorgängerinstitutionen des Hamakom Theaters werden mit Strindbergs eingeführtem Begriff des intimen Theaters – welches es ermöglichen sollte im intimeren Rahmen innere gesellschaftliche Konflikte besser darstellen zu können – in Beziehung gesetzt und alles in allem zu einem unterhaltsamen und betont kurzweiligen Abend verstrickt. [...] Zu erleben ist dieser mal bunt, mal in schwarz-weiß gehaltene kaleidoskopisch wirkende Trip zwischen dem Einst und dem Jetzt [...] im als Kino fungierenden Theatersaal. Gelegentlich mischen sich die (Film-) Schauspielerinnen unters Publikum, was in einem, neben seiner tatsächlichen körperlichen Präsenz vor Ort, doch noch einiges an Theaterfeeling aufkommen lässt. Geplant war ursprünglich ein Stück mit besonderer Publikumsnähe zu inszenieren, doch Corona machte dem einen Strich durch die Rechnung, das Konzept wurde geändert und in nur zwei Tagen – aufgenommen in den Räumlichkeiten des Theaters und in Straßen des Bezirks – zum Film vollendet. Nach der Öffnung entschied man sich gegen das Streamen. Zum Glück, das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen und das Hamakom Theater präsentiert sich einmal mehr als eine mit reichlich interessanter Historie ausgestattete Bereicherung der Wiener Kulturlandschaft. Ein Ort mit Charme, Patina und jeder Menge kreativer Energie." Sandra Schäfer, kulturfuechsin.at