PAUL SPITTLER
THEATERMACHEN

ZARAH 47
oder Das totale Lied
von Peter Lund
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Premiere am 10. Januar 2025
Hessisches Landestheater Marburg​
Zarah Leander Zenzi Huber
Bruno Christian Keul
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Inszenierung Paul Spittler
Bühne & Kostüme Tom Unthan
Musikalische Leitung Christian Keul
Dramaturgie Petra Thöring
Assistenz / Soufflage Irma Jöckel
Inspizienz Laetitia Schroeter
Theaterpädagogik Max Linzner
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Es ist der 15. März 1947. Zarah Leander wird vierzig Jahre alt. Sie weilt auf Ihrem Gut in Schweden - gekauft von ihren Filmgagen im Dritten Reich - und wartet auf Gratulanten. Doch als niemand sich ein „Stell Dich ein“ liefern mag, beginnt der einst so gefeierte Ufa-Star sich ihren Erinnerungen hinzugeben und natürlich auch zu singen:
„Nur nicht aus Liebe weinen“ gehört wohl zu ihren größten Hits, aber auch der als Durchhaltesong während des Zweiten Weltkriegs geschmetterte „Ich weiß es wird einmal ein Wunder geschehen“. Eins der vielen Insignien, dass sie ohne genauer nachzufragen zu einer Art nazideutschen Muse wurde ohne ein Wort des Widerstandes oder Aufbegehrens, ja nicht mal Nachfragens. Sie war ein Star und was soll daran falsch sein? Dass sie durch ihre im Deutschland von 1933-45 produzierten Filme ein Regime unterstützte, kehrt sie gekonnt unter das Deckmäntelchen der sich nicht als politisch verstehenden Künstlerin.




"Zenzi Huber brilliert als Zarah Leander im Ein-Frau-Musical „Zarah 47“. [...] Große Kulisse für eine bravouröse Darstellerin und ein bewegendes Theatererlebnis. [...] Die Marburger Inszenierung des Berliner Regisseurs Paul Spittler lässt sich unschwer als Demontage einer Verdrängungskünstlerin lesen. „Theater ist aktive Politik“, sagt der 37-Jährige. Mit angemessen kritischem Blick fokussiert er Leanders Rolle als Ikone eines Unrechtsregimes."